Neben der Behandlung in der Praxis ist in aller Regel auch ein Übungsprogramm zu Hause notwendig. Wir zeigen es Ihnen gerne!

Diagnose- Therapieverfahren

Rückenschmerzen und Gelenkschmerzen

Schmerzen des Bewegungssystems haben komplexe Ursachen. Wenn man einmal die entzündlichen Rheumatischen Erkrankungen ausnimmt (primär chronische Polyarthritis, M. Bechterew und andere Autoimmunerkrankungen), so sind die Ursachen neben einer ungünstigen genetischen Ausstattung wie bei einer Hüftdysplasie, angeborenen Fehlstellungen der Füße und anderes mehr zunächst funktionell: Muskuläre Dysbalancen führen zu Gelenkdysfunktionen durch Fehlbelastung dieser Gelenke. Das Ziel muss sein, die Muskulatur in ihrer Funktion und die Gelenke in ihrem Bewegungsspiel zu normalisieren.

Die Muskulatur hat aber selbstverständlich auch einen Stoffwechsel. Optimale Nährstoffversorgung ist ebenso wichtig wie das Fehlen von Schmerz- und Entzündungsvermittlern wie Histamin, Kinine, Prostaglandine, um nur einige zu nennen, die bei Fehlernährung, Fehlverdauung und Umweltbelastungen auftreten.

Ein orthopädisches Thema ist daher, außer in akut traumatischen Situationen (akute „Blockierung“, Verstauchung, Zerrung etc.) in vielen Fällen auch ein im weitesten Sinne internistisches.

Wie wir mit AK Rückenschmerzen in der Praxis behandeln, können Sie auch in diesem Kurzfilm sehen: AK bei Rückenschmerzen

 

 

Rückenschmerzen

In Deutschland haben statistisch gesehen zurzeit 27–40 % der Menschen Rückenschmerzen. Etwa 70 % haben die Schmerzen mindestens einmal im Jahr und etwa 80 % klagen mindestens einmal im Leben über Rückenschmerzen. Rückenschmerzen sind nach den Infektionen des Atemtrakts die zweithäufigste Ursache für Arztbesuche. Bei den meisten Frührenten stellen Wirbelsäulenbeschwerden mehr oder weniger direkt den Anlass zur Berentung dar.

Wenn es im Lendenbereich weh tut und dazu eine Ausstrahlung ins Gesäß oder ins Bein am Gehen, Sitzen oder Schlafen hindert, denken Patienten meist an die „Bandscheibe“.

Bandscheibenvorwölbungen oder –vorfälle, am häufigsten im Lendenwirbelsäulenbereich, am zweithäufigsten im Halswirbelsäulenbereich, am seltensten im Brustwirbelsäulenbereich sind tätsächlich mögliche Ursachen für Schmerzen.

Rückenschmerzen kommen bei folgenden Krankheitsbildern vor:

  • Blockierungen der Wirbel und der Kreuzdarmbeingelenke
  • Störungen der Statik durch Fehlhaltung, Fußfehlfunktionen und Fehlbisslagen, anatomisch fixierte Skoliosen und anatomische Beinlängendifferenzen.
  • Bandscheibenvorfälle
  • Spinale Stenosen (im Sinne eines zu engen Wirbelkanals)
  • degenerative Wirbelsäulenerkrankungen
  • Wirbelbrüche (kommen nicht selten bei Osteoporose vor)
  • Spondylolisthese (Gleitwirbel), meist im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule
  • Entzündungen bzw. entzündliche Wirbelsäulenerkrankungen wie z. B. der Morbus Bechterew
  • Borreliose
  • Reflektorische Schmerzen bei Erkrankungen der inneren Organe: Herz, Leber, Galle, Nieren, Bauchspeicheldrüse, Magen und vor allem die Dickdarmabschnitte Zökum und Sigmoid können die Ursache darstellen.
  • Psychosomatische Schmerzen bei Depressionen und anderen psychischen Erkrankungen: „Jemand hat schwer an etwas zu tragen“, „das hat jemandem das Rückgrat gebrochen“.

Für Sie als Patient eine kleine Hilfe für die Selbstdiagnose

Lumbago

Ist der Schmerz im Lendenbereich fixiert, akut, sehr intensiv („Hexenschuss“), dann können die Ursachen sein:

1. Eine Wirbelfunktionsstörung („Blockierung“)
2. Eine Bandscheibenvorwölbung oder -vorfall in der Mitte des Spinalkanals
3. Ein Spasmus der Hüftbeuger Iliopsoas.

Der Schmerz kommt bei Fall 1 und 2 durch Reizung der Schmerzrezeptoren im Band- und Kapselapparat der Wirbelsäule zustande, welcher zu Muskelhartspann und schmerzhafter Bewegungseinschränkung führt.

Lumboischialgie

Der Begriff bedeutet eigentlich Schmerz, der vom Ischiasnerv ausgeht und durch eine Reizung und Entzündung der Nervenwurzel durch einen Engpass, der durch einen Bandscheibenvorfall oder eine degenerativ bedingte Enge am Zwischenwirbelloch, wo der Nerv aus der Wirbelsäule austritt, verursacht wird.

Tatsächlich müssen diese Wurzelschmerzen von den Pseudowurzelschmerzen unterschieden werden, die auch in den Wirbelgelenken und Kreuzdarmbeingelenken ihren Ursprung haben.
Echte Wurzelschmerzen sind eher dadurch charakterisiert, dass der Schmerz in der Ferse oder der Wade betont ist und eher nicht bis zur Lendenregion reicht.
Pseudowurzelschmerzen haben ihren Ausgang eher im Lendenbereich und sie reichen meist bis zu Kniekehle hinunter.

Spinalstenosen

Diese Engen des Wirbelkanals kommen im Halswirbelsäulen- und Lendenwirbelsäulenbereich vor. Sie sind meist durch degenerative Verdickungen des Bandapparates und der Gelenkkapseln sowie zusätzlich in manchen Fällen Bandscheibenvorwölbungen und –vorfälle, die auch zu verdickten Gewebestrukturen umgebaut werden können.
Auch hier kann konservative, nicht-operative Therapie hervorragend helfen, ebenso wichtig sind Übungsprogramme, die unter gezielter Anleitung durch uns stattfinden können.


Nackenschmerzen

Halswirbelsäulenbeschwerden: „Nacken-Schulter-Arm-Syndrom“

Die häufigste Ursache ist hier eine Blockierung der Wirbel, wobei die eigentliche Ursache so gut wie immer eine muskuläre Verspannung ist. Der unbalancierte Zug an den Wirbeln führt zu Spannung und Druck an den Gelenk- und Bandstrukturen der Zwischenwirbelgelenke, was die schon oben beschriebenen schmerzhaften Konsequenzen hat: Pseudowurzelschmerzen, traumatischer Schiefhals durch Muskelhartspann, Bewegungseinschränkungen und „steifer Nacken“.

Bandscheibenvorwölbungen und –vorfälle können die Nervenwurzeln bedrängen, ebenso wie degenerativ verursachte Engen der Zwischenwirbelkanäle: Wurzelschmerzen resultieren.

An der Halswirbelsäule sind Wurzelschmerzen und Pseudowurzelschmerzen noch schwieriger auseinanderzuhalten als an der Lendenwirbelsäule, die Ausstrahlungsphänomene in den oberen Rücken (zwischen die Schulterblätter), die Schulter und den Arm können bei beiden Formen fast identisch sein.
Die Ausführungen sind natürlich bei weitem nicht vollständig, fragen Sie im Zweifelsfall uns.

Was ist zu tun?
Wir führen eine manualmedizinischen und neurologische Untersuchung durch, die die Ursache in den meisten Fällen bereits sichern kann. Entsprechend Indikation veranlassen wir eine bildgebende Untersuchung mit Röntgen, MRT oder CT.

Applied Kinesiology ermöglicht die funktionell neurologische Diagnostik: Wurzelreizungen ebenso wie Reizungen der Gelenkstrukturen führen zu Muskelabschwächungen, die manuell getestet werden.

Eine diagnostische Probetherapie, die ein Probeschub an einem Wirbel, eine Traktion („Strecken“), eine entzündungshemmende Substanz oder die Stimulation eines Akupunkturpunktes sein kann, wird, wenn sie individuell hilfreich ist, die abgeschwächt getesteten Muskeln stärken.

Die daraus folgende Therapie sind Techniken der Chirotherapie, Osteopathie und Ernährungstherapie (link).

Nicht zu vergessen sind regelmäßige Übungen, die wir Ihnen zeigen, sowie im Bedarfsfalle aufrichtende Maßnahmen der Spiraldynamik.

Propriozeptive Einlegesohlen können hilfreich sein, die Statik dauerhaft zu verbessern, ebenso wie bei ursächlichen Fehlbisssituationen einen Aufbisschienentherapie, die wir mit unseren zahnärztlichen Partnern betreuen.

Wir können mit Überzeugung sagen, dass wir Sie an einen operativ tätigen Kollegen überweisen, wenn wir in zwei Behandlungssitzungen keinen positiven Effekt erzielt haben.

Erfreulicherweise haben die Operationstechniken an der Wirbelsäule in den letzten Jahren unglaubliche Fortschritte gemacht: Sie sind extrem schonend und gezielt geworden.


Schulterschmerzen

Impingement-Syndrom

Dieses kommt häufig vor und soll hier als Beispiel für eine funktionelle Vorgehensweise dienen.Der Begriff heißt eigentlich „Einklemmungssyndrom“. Der Schmerz, der beim seitlichen Hochheben des Armes auftritt, hat seine Ursache häufig in einer Irritation der Sehne des Supraspinatus-Muskels unter dem knöchernen Dach der Schulter, dem Acromion. Besonders wenn im Röntgenbild Verkalkungen in diesem Bereich zu sehen sind oder wenn eine knöcherne „Nase“ an diesem Dach vorliegt, kann u.U. auch eine operative Behandlung vorgeschlagen worden sein.
Was sind die Ursachen? Der Engpass ist nicht angeboren! Wenn die Muskeln der sog. Rotatorenmanschette, zu denen der Supraspinatusmuskel auch zählt, nicht normal arbeiten, verursacht durch akute oder lang zurückliegende Verletzungen, reflektorische Hemmung durch Band- und Kapselstörungen der Schulter oder auch durch Störungen innerer Organe, kann es beim seitlichen Hochheben des Armes zu einer mangelnden Stabilisierung des Oberarmkopfes in der flachen Pfanne kommen. Dieser rutscht dann nach oben und presst die Supraspinatussehne gegen das Acromion. Wenn das wieder und wieder passiert, dann kommt es zu Entzündung, Kalkeinlagerung und Ausdünnung der Sehne.

Was ist zu tun?

Professionelle Applied Kinesiology (PAK) ist die einzige Methode „auf dem Markt“, die primär den abgeschwächten Muskel im Fokus hat und diese Funktionsstörung behandeln kann. Erst ein normal funktionierenden Muskel kann übrigens sinnvoll und wirksam trainiert werden.

Reflextherapeutischen Techniken („Ligament interlink“), Muskeltechniken der Osteopathie, Wirbelsäulenkorrekturen und Akupunktur gehören in das Behandlungsspektrum der PAK.


Ellenbogenschmerzen

„Tennisellenbogen“, „Golferellenbogen“

Auch hier sind die Ursachen vielfältig. Operative Techniken häufig nicht erfolgreich bzw. nicht notwendig.

Die Mehrzahl der Patienten mit Tennisellenbogen spielt kein Tennis und kein Golf.

Was sind die Ursachen?

Am Anfang steht immer eine Überlastung oder Fehlbelastung der Muskeln, die am Epikondylus radialis (Handgelenksstrecker, Fingerstrecker, Supinator, d.h. Auswärtsdreher der Handfläche) bzw. Epikondylus ulnaris (Handgelenks- und Fingerbeuger, Pronator, d.h. Einwärtsdreher der Handfläche) ihren Ursprung haben.

Erst in der Folge kann es zu einer Entzündung dieser Sehnenansätze kommen.
Eine sehr große Bedeutung haben Störungen des Darmtraktes (die Handgelenksstrecker sind reflektorisch funktionell mit der  Ileozökalklappe (re. Unterbauch) verbunden, die sehr häufig gestört ist. Dementspechend haben Fehlbesiedelungen des Darmes und Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine große Bedeutung.

Was ist zu tun?

Muskelarbeit nach den Prinzipien, die bei der Schulter angedeutet wurden ist essenziell. Die Funktions- und damit Störungskette geht von der unteren Halswirbelsäule über die Schultermuskulatur und den Ellenbogen zu Hand.

Wie bereits oben erwähnt, muss der Darm saniert werden, was wir nach Testung mit Prof. Applied Kinesiology und nach Stuhlproben tun. Nahrungsmitteltests führen wir mit Originalnahrungsmitteln durch.


Knieschmerzen

Das Knie ist das am stärksten belastete Gelenk des menschlichen Körpers. Es ist daher mehr noch als andere von einer intakten muskulären Führung abhängig, ebenso wie von einem intakten Bandapparat. Wir können keine gerissenen Kreuzbänder ersetzen oder eingerissene Menisken wieder zusammenkleben.
Bei klarer Indikation verweisen wir Sie direkt an die operativ tätigen Kollegen in unserem Netzwerk.

Arthrosebedingte Schmerzen, Schmerzen der Kapsel und der von außen zugänglichen Bänder (außer Kreuzband) sind mit den uns zur Verfügung stehenden Reflextherapieverfahren der Manuellen Medizin und Akupunktur sowie Neuraltherapie gut behandelbar.

Propriozeptive Einlegesohlen können hilfreich sein.

Fußschmerzen

Fußschmerzen sind ein häufiges Problem, das seinen Ursprung in einer gestörten Mechanik der Füße (Knick-, Senk-, Spreizfuß, Hallux valgus, Hallux rigidus), Überlastung und falsches Schuhwerk haben kann.

Wir behandeln die Füße manuell (Beseitigung von Gelenkdysfunktionen und Blockierungen), Normalisierung der stabilisierenden Muskeln mit den Techniken der Applied Kinesiology (AK) und mit der Versorgung mit propriozeptiven, sensomotorischen Einlegesohlen. Dazu ist häufig ein Trainingsprogramm im Rahmen der Spiraldynamik notwendig.

Einen kurzen Film zur Behandlung  von Fußproblemen, die auch zu aufsteigenden Störungen führen können, können Sie hier ansehen (auf das Bild klicken).