Diagnose- Therapieverfahren

Stress-Medizin

Das Wort „Stress“ ist zunächst ein neutraler Begriff: Der „gute“ beflügelt und belebt, der „schlechte“ zehrt an den Kräften und kann, wenn er zu intensiv oder lang anhaltend ist, zu Erkrankungen mit geistiger und körperlicher Erschöpfung führen.

Können wir aber tatsächlich die beide Stresstypen für uns unterscheiden? Und vor allem rechtzeitig, bevor unsere Ausgleichsysteme kapitulieren. Je früher wir wissen, wie verschiedene Belastungen auf uns wirken, desto eher kann man diese verändern oder die eigene Regulation/Anpassungsfähigkeit verbessern

 

Sowohl zur primären Erfassung wie auch zu Verlaufskontrollen der persönlichen Stresssituation im Alltag hat sich die mittlerweile sehr verfeinerte und in der Anwendung sehr vereinfachte Methode der Herz-Raten-Variabilität (HRV) etabliert.

Herz-Raten-Variabilität (HRV)

Entgegen der häufigen Meinung ist ein Organismus nicht gesund, wenn das Herz äußerst regelmäßig schlägt. Im Millisekundenbereich soll es möglich variabel sein, denn dann besteht ein gesunder Ausgleich zwischen dem „Sympathikus und Parasympathikus“ im vegetativen Nervensystem. Dieser Zustand der feinen, gut funktionierenden neurovegetativen Regulation erkannt man an der variablen Herzfrequenz.

Mit der 24-stündigen HRV-Messung und einem Protokoll der Tätigkeiten über diesen Zeitraum, lassen sich graphisch schnell die individuellen Verursacher von Stress und Wohlbefinden herausfinden. Ist der Schlaf wirklich gut und erholsam? Besteht eine gute Kopplung zwischen Herz- und Atemrhythmus?

Sehr gut eignet sich diese Methode auch für Sportler, um zunächst die optimale Trainingsbelastung herauszufinden und anschließend den individuellen Trainingsaufbau zu steuern.

Methodik

Die Messung der HRV ist denkbar einfach: für 24 Stunden werden zwei Elektroden vorne am Brustkorb aufgeklebt, dazwischen hängt das flache und sehr leichte, ca. 2 x 3 cm  kleine Aufzeichnungsgerät. Zum Duschen wird das Gerät kurzfristig abgehängt. Die Elektroden können nass werden. Parallel wird der Tagesablauf mit Angaben der Tätigkeiten und der Uhrzeiten in einem Protokollheftchen dokumentiert.

Auswertung

Die Auswertung erfolgt innerhalb eines Tages.

Nachdem klar ist, wo die vegetative Regulation an ihre Grenzen stößt, können unterschiedlichste Maßnahmen ergriffen werden, um möglichst rasch in einen normalen, ausgewogenen, leistungsfähigen und lebensbejahenden Zustand zu kommen.:

Wir besprechen mit Ihnen die Ergebnisse, leiten weitere diagnostische Schritte und korrigierenden Maßnahmen ein und klären das dafür benötigte Zeitfenster