Standfoto aus dem Film „How Mercury Causes Neurodegeneration (Brain Damage)“, Wie Quecksilber Neurodegeneration (Hirnschäden) verursacht, von der Universität Calgary, anzusehen unter: www.youtube.com/watch

Diagnose- Therapieverfahren

Schwermetallbelastungen

Schwermetallbelastungen stellen einen bedeutenden systemischen Stressfaktor dar. Viele der Symptome, die durch Beseitigung der Schwermetallbelastung behoben werden können, werden von toxikologischer und arbeitsmedizinischer Seite nicht dokumentiert oder als nicht reproduzierbar negiert. Tatsächlich handelt es sich vielfach um unspezifische, subjektive Befindlichkeitsstörungen, die auch nicht streng einem Schwermetall zuzuordnen sind, sondern ebenso bei einer anderen chemisch toxischen oder viralen Belastung auftreten könnten (Immunsuppression, diffuse Schmerzen, Depression, Schwindel u.a.). Erschwert wird die Situation durch die Schwierigkeiten des labortechnischen Nachweises: Kompartimente, die einer quantitativen Diagnostik nicht zugänglich sind (ZNS, Nervengewebe, Fettgewebe usw.) können als Reservoir dienen. Eine Palladium-Belastung oder -Intoleranz kann laborchemisch u.U. kaum verifiziert werden. Umso höher sind die diagnostischen Möglichkeiten der Applied Kinesiology einzustufen.
Die Schwermetalle, die in der Praxis am häufigsten zu Belastungen führen sind Quecksilber, Zinn (aus Amalgam), Palladium, Gold, Blei, seltener Kadmium, Silber (aus Amalgam, aber auch aus Piercings). Da die Bleibelastung (siehe unten) kontinuierlich abnimmt auf Grund der zunehmend geringeren Verwendung verbleiter Kraftstoffe, spielt die Belastung mit Quecksilber und dem ebenfalls im Amalgam vorkommenden Zinn durch die nach wie vor ausgeprägte Verwendung von Silberamalgam als Zahnfüllstoff die bei weitem größte Rolle. Die Tatsache, dass der Werkstoff ausgesprochen gute materialtechnische Eigenschaften für die Zahnmedizin aufweist und andererseits die toxikologischen Erkenntnisse immer klarer zu Tage treten, führt zu der bekannten Polemik und Polarisierung um seine Verwendung. Exemplarisch sei eine Meldung der Deutschen Presseagentur vom 23. November 1997 aufgeführt: Dort wird berichtet, dass bei einem Feldversuch der Universität Tübingen 20 000 Probanden auf eventuelle gesundheitliche Folgen von Amalgam untersucht wurden. Die Resultate der Studie wiesen einen eindeutigen Zusammenhang zwischen Quecksilber im Speichel, Amalgamfüllungen und dem Risiko für Krankheiten wie Zahnfleischbluten, Müdigkeit oder Gedächtnisstörungen auf. Die ermittelten Werte der Quecksilberkonzentration im Speichel überstiegen die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen Werte.
Ein Sprecher der Bundeszahnärztekammer vertrat dagegen die Ansicht, dass in dieser Studie keine neuen Erkenntnisse vermittelt worden seien. In einer Stellungnahme von Herrn Prof. Stefan Halbach aus München hieß es, trotz der Tübinger Studie sei weltweit kein Zusammenhang zwischen Amalgam und einer Gesundheitsgefährdung herzustellen.
Um sich diagnostisch und argumentativ auf sicherem Boden zu bewegen, erscheint es wesentlich, die toxikologischen Fakten zu kennen und die Erkenntnisse der biologischen Medizin zu verwerten. Im Folgenden werden daher die toxikologischen Eckdaten für die wichtigsten Metalle aufgeführt (Quelle: vor allem Wichmann, Schlipköter et al., Handbuch der Umweltmedizin, 1992 und spätere Ergänzungslieferungen).

 

Fallbeispiel

Schmerzen im Bewegungsapparat, Verdauungsstörungen, Metallallergie
64-jährige Patientin, mit Bauchschmerzen unterschiedlicher Lokalisation, Darmträgheit, Zökalregion besonders empfindlich, Kotbauch nach Mayr. Schmerzen im ganzen Körper, Rückenstrecker schmerzhaft. Nahrungsmittelunverträglichkeit (Verdauungsstörungen) wechselnder Art. Orthopädisch war der Spine-Test links positiv, die LWS-Seitneigung in beide Richtungen eingeschränkt. HWS-Linksrotation gering eingeschränkt. Grob neurologisch war die Patientin hyporeflexiv. Die Zunge war vermehrt belegt. In der Panoramaaufnahme verbreiterter Periodontalspalt apikal bei 13 und 22, die Wurzelfüllung bei 17 war unvollständig.
Magnet-TL über Ober- und Unterkiefer beidseits positiv. Daher Tests mit Nosoden „gangränöse Pulpa“ und „Kieferostitis“, diese waren beide negativ. Die Magnet-TL wurde durch potenzierten Schadstoff Zahngold D200 aufgehoben. Auch ein links schwacher Rectus femoris wurde mit dem potenzierten Metall stark. Therapielokalisation (TL) der Ileozökalklappen-Region positiv, sie war palpationsschmerzhaft. Auch diese TL wird durch Zahngold D200 aufgehoben. Wegen des vermutlich gravierenden Unverträglichkeitsgeschehens (die Patientin hatte seit vielen Jahren teilweise Goldlegierungen im Mund, dazu bis vor ca. acht Jahren Amalgam) erfolgt die Empfehlung, einen Lymphozytentransformationstest durchzuführen. Ergebnis: Stark positive Reaktion, erhöhter Stimulationsindex (als erhöht gelten Werte größer 3) für Gold 18,7; 17,4, Nickel 7,7; 6,5 und Palladium 24,6; 19,8.
Zum homöopathischen Arzneimittelbild Aurum gehören auch einige der Befunde (z.B. Stuhlgang), welche die Patientin beschrieb. Empfehlung der Entfernung der Goldlegierungen. Dies geschah, da keine anderen wesentlichen Dysbiose-Ursachen gefunden wurden, wie Kandida- oder Anaerobier-Vermehrung, welche mittelbar eine Allergisierung gegen Metalle hätten bahnen können und daher die Metallallergie als primär erachtet wurde.

Ende des Auszugs aus Kap. 6, (Garten und Weiss, Systemische Störungen, Problemfälle lösen mit Applied Kinesiology, 2007, Elsevier, München)

 

Was ist zu tun?

Wir testen mit Applied Kinesiology, DMPS Ausschwemmtest (quantitative Belastung) und Lymphozytentransformationstest (LTT) zum Ausschluss allergischer Reaktionen durch.
Die Ausschwemmung wird mit gesichert wirksamen Medikamenten wie DMSA und DMPS, N-Acetylcystein und Antioxidantien durchgeführt. Die verbreiteten Mittel Chlorella, Bärlauch, Koriander usw. spielen nur eine untergeordnete Rolle, da die Wirkung in die kritischen Organen, besonders im Gehirn, nicht ausreichend gesichert sind.