Bennett-Reflexe bei Dreimonatskoliken
© panthermedia.net /Ulrich Münster (oben)

Diagnose- Therapieverfahren

Schreikinder, Dreimonatskoliken

Dreimonatskoliken sind nach unserer Ansicht, die sich aus den Behandlungserfolgen geformt hat, eine „Erkrankung“, die es so eigentlich gar nicht geben braucht, denn eine osteopathische Untersuchung und Behandlung ungefähr 6-8 Wochen nach Geburt eines Kindes könnte diese vollständig vermeiden.

Die Ursachen, die wir bei den betroffenen Säuglingen finden, sind osteopathisch definierte Schädelfehlfunktionen. Der Vagus- Nerv, welcher den gesamten Bauchraum versorgt, tritt an der Schädelbasis aus. Wenn dort meist geburtsbedingt oder auch durch Symmetriestörungen, welche in den ersten Monaten des Lebens meist lagerungsbedingungen entstehen, Verziehungen und Spannungen auftreten, so führt dies zu einer Irritation dieses Hirnerven  mit den Folgen krampfhafter kolikartiger Magen-Darm-Beschwerden.

Unser Konzept

Immer muss in erster Linie die Halswirbelsäule behandelt werden, denn muskuläre Fehlspannungen in diesem Bereich führen zu Spannungen an der Schädelbasis. Weiter ist eine komplette Normalisierung der Schädelmechanik notwendig. Sie müssen bedenken, dass bei Säuglingen der  Schädel aus extrem flexiblen Knorpelteilen zusammengesetzt ist.

Ein Übriges tut normalerweise eine viszeral osteopathische entspannende Behandlung der Bauchorgane. Meist ist nur eine Behandlung notwendig, möglicherweise auch, weil wir einen angepasstes Homöopathikum verabreichen.

 

Perinatale Osteopathie

Das Neugeborene

Das erste bedeutsame Schädeltrauma ist der Geburtsvorgang: Die Schädelknochen des Neugeborenen, die noch Knorpel sind, schieben sich übereinander wie Dachziegel, um den Schädelumfang zu verringern, sodass der Schädel sich mit einer 90°-Windung aus dem Geburtskanal „schrauben“ kann. Der erste Schrei bringt Hilfe: Der Druck im Schädelinneren wird dabei erhöht und der Schädel kann sich wieder entfalten, das Saugen an der Brust bringt weitere Dynamik in die Bewegungsrhythmik des Schädels.

Möglicherweise fehlt genau dieser Impuls bei Kaiserschnitten, wo die ersten Lebensäußerungen noch durch die Narkose gedämpft sein können. Anders ist es kaum zu erklären, dass auch Sektio-Kinder Schädelfehler aufweisen können.

Die Kompensationen können nicht ausreichend sein oder durch die heute empfohlenen Rückenlagerung wird schnell eine kleine Symmetriestörung zu einer Ausgeprägten, da das Köpfchen immer wieder „in die Delle hinein fällt“.

Ab der sechsten Lebenswoche lohnt es sich immer, die Schädelfunktion zu prüfen und zu korrigieren.

Die Mutter

Zur selben Zeit oder ein paar Wochen später sind die Narben der Mutter verheilt: Dammrisse und Dammschnitte können zu Beckenbodenfehlfunktionen führen, die zu relativer Blasenschwäche Anlass geben können und zu Rückenschmerzen und anderen Beschwerden des Bewegungssystems.

Nicht selten wird eine relative Nierensenkung, die durch die Entbindung ebenfalls physiologisch ist nicht kompensiert, besonders bei Frauen, die mehrfach entbunden haben. Dadurch können Erschöpfungszustände auftreten, die sich sehr leicht korrigieren lassen durch eine viszeral osteopathische Nierenbehandlung.

Lassen Sie sich beraten!