Romberg-Versuch mit Provokation der Kopfgelenke und der A. vertebralis

aus: H. Garten: Applied Kinesiology in Chirotherapie und Osteopathie, Elsevier, 2015

 

 

Atals-Impulstherapie nach Arlen

aus: H. Garten, Applied Kinesiology in Chirotherapie und Osteopathie, Elsevier, 2015

Diagnose- Therapieverfahren

Schleudertrauma

Schleudertraumen (engl. whiplash injury) können zu Krankheitssymptomen wie Kopf- und Nackenschmerzen, Schwindel, Sprachstörungen, Gangunsicherheit und viele weitere) führen, die typischerweise bis 72 Stunden nach einem Autounfall, Fahrradunfall, Sportunfall usw. auftreten. Die Beschleunigung des Kopfes führt dann auch ohne direkte Schädigung von Schädel, Gehirn und Rückenmark zu Gewebsschäden in Muskeln, Bändern und Gelenken der Halswirbelsäule.

Es ist die häufigste Komplikation nach Autounfällen und eine gefürchtete Ursache chronischer Störungen, wobei bis heute der Grund für diese Chronifizierung, die bei einigen Verunfallten auftritt, nicht wirklich gesichert ist.

 

Akut-Symptome

Chronische Symptome

In etwa 10 bis 60% der Fälle (je nach Quelle und Autor) entwickelt sich eine chronische Schleudertrauma-Krankheit (WAD, whiplash associated disorder), d.h. die Symptome sind länger als 6 Monate nach dem Unfall vorhanden.

Australische Studien haben sich mit Ausheilungsverläufen nach HWS-Distorsion beschäftigt. Nach 3 Monaten hatten noch ca. 75 % gesundheitliche Beschwerden, nach 6 Monaten noch etwa 60 %. Diese 60 % blieben bis 12 Monate nach dem Unfall fast konstant. Differenziert nach dem Chronifizierungsrisiko (leicht, mittel, schwer) ergibt sich folgende Aussage: Es verbietet sich eine pauschalierende Betrachtung: Nach 3 Monaten noch Beschwerden bei ca. 60 % bei Patienten mit niedrigem Chronifizierungsrisiko, 80 % bei Patienten mit mittlerem Chronifizierungsrisiko und 95 % für Patienten mit hohem Chronifizierungsrisiko. Nach 6 Monaten noch Beschwerden bei: ca. 50 % bei niedrigem, 60 % bei mittlerem und 90 % bei hohem Chronifizierungsrisiko. Nach 12 Monaten noch Beschwerden bei: 40 Prozent mit niedrigem, 60 % bei mittlerem und 70 Prozent bei hohem Chronifizierungsrisiko.

 

Akut-Therapie

Die früher häufig praktizierte Verordnung einer Halskrause ist einer von Anfang an durchgeführten aktiven Übungstherapie eindeutig unterlegen. Es gibt Hinweise dafür, dass solche passiven Therapien zur Chronifizierung des Krankheitsverlaufes beitragen. Unterstützend können Analgetika/Antiphlogistika wie Diclofenac oder Ibuprofen sowie – zur Linderung muskulärer Verspannungen – Muskelrelaxantien verordnet werden.

Unsere Strategie

Wir führen eine funktionell neurologische (inkl. bei Bedarf apparative Untersuchung (Video-Nystagmographie, Posturographie) und einen manualmedizinische Untersuchung durch.

Dr. Bartzsch ist Facharzt für diagnostische Radiologie und verbindet diagnostische Fähigkeit mit praktisch therapeutischer Umsetzung.

In den letzten Jahren sind die beklagten Symptome vielfach biochemischen Problemen zugeordnet worden, daher führen wir Laboruntersuchungen durch (bezügl. oxidativem und nitrosativem Stress, Mitochondriopathie).

Wir vertreten die Auffassung, dass das Hauptgewicht auf einer funktionsneurologischen Untersuchung liegen muss. Wir streben Ihre Heilung an, die meist dann gelingt, wenn der Fokus auf den normalen und sich mit der Therapie normalisierenden Funktionen liegt, nicht auf den Schädigungen, die mit einem bildgebenden Verfahren nachgewiesen wurden, ohne dass eine Korrelation mit den Beschwerden oder dem Unfall gesichert ist. Als Analogie: 50% der Bevölkerung haben objektive Bandscheibenschäden ohne jegliche Beschwerden.

Spezielle Behandlungsverfahren

Die Behandlung besteht in speziellen Traumatechniken der Applied Kinesiology (Injury Recall Technik), eine Methodik, die manualmedizinische, osteopathische und Akupunktur-Aspekte vereinigt und sich als extrem wirksam bei der Behandlung struktureller Traumata erwiesen hat.

Sämtliche Techniken ärztlicher Osteopathie kommen zur Anwendung: Dabei werden Muskelfunktionsstörungen ebenso wie Störungen der Wirbelsäulengelenke behandelt, je nach Fall und Indikation mit Impulstechniken oder sanftesten myofaszialen Techniken.

Die Atlas-Impulstherapie nach Arlen gehört seit Jahrzehnten zum Standard der Behandlungen von Schleudertraumata und wird bei uns nach funktionell neurologischen Gesichtspunkten durchgeführt.

Orthomolekulare Medizin bietet Möglichkeiten, die Mitochondriopathie und andere biochemische Funktionsdefizite funktionell und regulierend zu behandeln.