MRT eines Kiefergelenks mit Diskusluxation (a) und Reposition beim Öffnen (b)

Diagnose- Therapieverfahren

CMD: Kraniomandibuläre Dysyfunktion

CMD im engeren Sinne

Kraniomandibuläre Dysfunktion (Craniomandibuläre Dysfunktion, CMD) beschreibt strukturell, biochemisch und psychisch bedingte Fehlregulationen der Muskel- oder Gelenkfunktion der Kiefergelenke. Im engeren Sinne handelt es sich um Schmerzen der Kaumuskulatur („myofaszialer Schmerz“), Verlagerungen der Knorpelscheibe im Kiefergelenk („Diskusverlagerung“) sowie entzündliche oder degenerative Veränderungen des Kiefergelenks (Arthralgie, Arthritis und Arthrose).

Nicht nur das Kiefergelenk

Störungen dieser Kiefergelenke und der Kaumuskulatur können primär Kiefergelenks- und Gesichtsschmerzen verursachen oder aber im „absteigenden“ Sinne Störungen des Bewegungssystems auslösen:

Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Schulterschmerzen und Wirbelsäulenschmerzen sind zu nennen.

Anatomie

Das Kiefergelenk besteht grob vereinfachend aus dem Gelenkköpfchen der Mandibula, dem Lager für das Gelenkköpfchen (Kondylus) am Schläfenbein sowie dem dazwischen liegenden Discus articularis.

Ursachen- und Folgeketten

Angeborene und erworbene (Zahnverlust etc.) Bissstörungen führen zu Gelenkstörungen (Diskusverlagerungen, Kompressionsgelenk usw.) und diese wirken sich auf alle Strukturen des Schädels und über die Halswirbelsäule auf den gesamten Bewegungsapparat aus.

Andererseits kann beispielsweise ein Steißbeintrauma zu so ausgeprägten Beckentorsionen und aufsteigenden Störungskomponenten führen, dass über die Halswirbelsäule die Kaumuskulatur und schließlich die Bisslage beeinflusst werden.

Unsere Arbeit bei CMD

Die Aufgabe des Manualtherapeuten ist es, durch eine Gesamtbehandlung des Bewegungssystems eine Differenzialdiagnose zu stellen, was die auf- bzw. absteigenden Störungskomponenten angeht, Er muss alle nicht Zahn- und Kiefergelenks-bedingten Störungen beseitigen, so dass der Zahnarzt in dieser korrigierten Positionen einen sog. Konstruktionsbiss zur Anfertigung einer Aufbissschiene herstellen kann.

Wir führen auch eine die Schienentherapie begleitende Manualtherapie durch: Vor jeder Änderung der Schiene muss prinzipiell die Auswirkung auf das Bewegungssystem erfasst und diese behandelt werden, andererseits muss das Bewegungssystem „gerade gemacht werden“, bevor Nachjustierungen der Schiene erfolgen.