Diagnose- Therapieverfahren

Allergien, Unverträglichkeiten

Diagnostik von Allergien und Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln

Allergien bei Heuschnupfen und Asthma sowie Kontaktallergien können mit den klassischen Allergietests (s.u.) diagnostiziert werden. Bei vielen Erkrankungen, die mit Haut- und Schleimhautreaktionen sowie mit Schmerzen (auch Kopfschmerzen, Menstruationsschmerzen, Muskelschmerzen) einhergehen, spielen neben Allergien vor allem Nahrungsmittelunverträglichkeiten eine ausgeprägte Rolle.
Grundsätzlich gibt es zwei Gründe, aus denen sich die Frage nach Unverträglichkeiten und Allergien von Nahrungsmitteln stellen kann:

Es soll Ihnen im Speziellen beim Verständnis für das Testverfahren der Applied Kinesiology helfen.
Evtl. haben Sie von Ihrem Therapeuten bereits eine Diät zur Behandlung von Nahrungsmittelunverträglichkeiten verordnet bekommen. Hier soll Ihnen eine Unterstützung bei der Durchführung der Diät geliefert werden.

Was sind Allergien?

Eine Allergie kann sich auf unterschiedliche Arten manifestieren. Hauterscheinungen oder Atembeschwerden vom Heuschnupfen bis zum Asthma sind nur die typischsten, bekanntesten Symptome.
Speziell Nahrungsmittel können durch allergische Reaktionen Magen-Darm-Beschwerden, Schmerzsyndrome (Migräne u.a.), rheumatische Erscheinungen und Hormonstörungen verursachen.
Allergische Reaktionen werden durch Mechanismen ausgelöst, die in der klassischen Allergologie beschrieben werden, die vier Typen sog. humoraler bzw. zellvermittelter Allergiereaktionen unterscheidet.
Zur Diagnostik der Allergien stehen folgende Methoden zur Verfügung:
1. Hauttests (Scratch-, Prick-, Epicutan-, Provokations-Neutralisations-Test)
2. RAST (Radioallergosorbent-Test), bei dem IgE, IgG und IgG4-RAST unterschieden werden kann.
3. ELISA-Test (Enzyme-Linked-Immunosorbent-Assay)
Diese Tests sind abhängig vom Vorhandensein von IgE- bzw. IgG-Antikörper (Immunglobulin E und G- Antikörper)  im Kreislauf. Viele Nahrungsmittelallergien werden durch diese Tests nicht gefunden, da sich hier Immunreaktionen zum Teil wahrscheinlich nur lokal in den Schleimhäuten der Verdauungsorgane abspielen. Bestimmte Allergene entstehen außerdem erst im Verdauungsprozeß.
4. Lymphozyten-Transformationstest (LTT).
Hier wird eine zellvermittelte Immunreaktion getestet
5. Cytotoxischer Lebensmittel-Allergietest
Dieser Test ist abhängig von einer sog. cytotoxischen Reaktion der Nahrungsmittel-Allergene auf die Blutzellen des Patienten, die im Mikroskop beobachtet wird. Der Test wird als unzuverlässig beschrieben, genauso wie der folgende:
6. ALCAT Test, bei dem der Durchmesser weißer Blutzellen vor und nach der Exposition mit Nahrungsmittelextrakten gemessen wird.

Was sind Intoleranzen?

Der Begriff beschreibt im engen Sinne die Unverträglichkeit von Nahrungsmitteln, meist Laktose, Fruktose oder Sorbit, durch Enzymmangel (z.B. Laktoseintoleranz bei Laktasemangel), oder Defekten in Mechanismen der Absorption durch Schwäche eines Transportproteins (Fructoseintoleranz).
Die typischen Symptome sind hier Blähungen und Durchfälle durch Vergärung von nicht aufgenommenem Zucker vor allem im Dickdarm. Dabei entsteht Wasserstoff, der im Atemtest nach einem Belastungstrunk mit den einzelnen Zuckern in der Atemluft gemessen werden kann.

Was sind Unverträglichkeiten?

Unverträglichkeitsreaktionen können nach verschiedenen Mechanismen verlaufen:
1. Pseudoallergische Reaktionen: Hierbei wird Histamin ähnlich wie bei der IgE-vermittelten Allergie-Reaktion von den Mastzellen freigesetzt, jedoch ohne vorherige Antigen-Antikörper-Reaktion.
2. Durch andere Mediator- (Vermittler-) Substanzen ausgelöste Reaktionen: Beispiele sind Bradykinin, ein Entzündungsmediator oder Serotonin, ein Neurotransmitter.
3. Reaktionen, die durch Verdauungs- und Resorptionsstörungen entstehen bei Fehlbesiedelung des Darmes mit Bakterien, Hefe- und Schimmelpilzen und Parasiten.
4. Reaktionen auf toxische Substanzen, die häufig mit den Nahrungsmitteln in Form von Pestiziden, Herbiziden und Schwermetallen ebenso wie Konservierungsstoffen, Nahrungsmittelfarbstoffen, Geliermitteln u.s.w. aufgenommen werden.

Zu welchen Symptomen führen Unverträglichkeiten?

Ebenso wie bei Allergien kann es zu Symptomen an der Haut und den Atemorganen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen usw. kommen, weiter können mehr oder weniger schwere psychischen Symptome bis zu Depressionen und Halluzinationen auftreten.
Immer muss bei Verhaltensstörungen, Lernstörungen und "Hyperaktivität" von Kindern nach Lebensmittelunverträglichkeiten gesucht werden. Sie sind häufig von der aufgenommenen Allergenmenge abhängig ("Überlastung").

Wie können Unverträglichkeiten getestet werden?

1. Auslassdiät
Wenn der Verdacht auf eine bestimmte Unverträglichkeit besteht, dann kann das oder die betreffenden Nahrungsmittel für 2 bis 4 Wochen weggelassen werden. Der Auslassversuch sollte dann zu Symptomarmut oder -freiheit führen. Der häufigere Fall ist jedoch der, dass kein präziser Verdacht auf ein bestimmtes Nahrungsmittel besteht, das Bild also vollständig unklar ist. Dann gibt es keine andere Möglichkeit, als alle möglichen Allergene zu eliminieren und eine Elementardiät (z.B. aus ausschließlich Dinkel oder hydrolysierten freien Aminosäuren bestehend) einzuhalten. Wenn die Symptome weggegangen sind, wird ein Nahrungsmittel nach dem anderen wieder eingeführt, wobei es bei Unverträglichkeiten zu ausgeprägten Reaktionen kommen kann. So kann das auslösende Nahrungsmittel identifiziert werden.
Da verzögerte Reaktionen auftreten können, sollte nur alle 4 Tage etwa ein neues Nahrungsmittel eingeführt werden.
Der Nachteil ist der immense Zeitaufwand und die äußerst eingeschränkte Ernährung. Das Verfahren kann praktisch nur in der Klinik durchgeführt werden.

2. Bioenergetische Testverfahren   
Dazu gehört die Applied Kinesiology.
Ein beliebiger Testmuskel wird vom Untersucher in eine standardisierte Position nach festen Regeln getestet.
Es wird ein normal reagierender Muskel verwendet. (s. auch „Applied Kinesiology, was ist das?“)
Nimmt der Patient ein unverträgliches Nahrungsmittel in den Mund, so bedeutet das für sein Regulationssystem Stress.
Der vorher normal reagierende Muskel wird dadurch schwach oder "verspannt".
Ob ein Muskel normal ist oder "verspannt" , wird  z.B. mit einem Magneten überprüft (dieser schwächt einen normalen „starken“ Muskel).
Das Testen im Mund ist wesentlich zuverlässiger als das immer wieder praktizierte Testen mit den Nahrungsmitteln in der Hand oder auf dem Bauch, was nicht dem Standard der Deutschen Ärztegesellschaft für Applied Kinesiology entspricht.
Es werden immer Originalnahrungsmittel, die weitgehend vom Patienten selbst mitgebracht werden, getestet.
Die rechtliche Anerkennung dieses Tests beruht in den USA auf dem nuklearmedizinischen Nachweis einer direkten Verbindung vom Mundraum zum Hirn.

Worin besteht die Therapie von Allergien und Unverträglichkeiten?

Die Therapie von Unverträglichkeiten besteht in absolutem Weglassen des unverträglichen Nahrungsmittels bzw. Vermeiden des Allergens für mindestens drei Wochen. Während dieser Zeit können für den Patienten ausgetestete Vitamine und Spurenelemente verordnet werden.
Nach der pädiatrischen Literatur können sich selbst echte Allergien in ein bis zwei Jahren „auswachsen“.
Weiterhin kann ein energetisches Therapieverfahren durchgeführt werden, um eine bessere Toleranz zu erreichen. Dabei werden vorher ausgetestete Akupunkturpunkte stimuliert.

Diät
Die Phase von 10 Tagen bis drei Wochen, während der Sie die unverträglichen Nahrungsmittel weglassen, kann für Sie als Gewinn einen Lernprozess bedeuten, während dessen Sie selbst erfahren können, wie sich Ihr Befinden verbessert, wenn Sie ein paar Dinge in Ihrer Ernährung verändern.
Das können Sie aber nur spüren, wenn Sie die unverträglichen Nahrungsmittel absolut konsequent weglassen. Auch ein bisschen unverträgliche Milch kann die  mögliche Verbesserung verhindern, und Ihr Experiment, in dem Sie feststellen, welche Bedeutung die von Ihrem Therapeuten getesteten Unverträglichkeiten tatsächlich haben, zunichte machen.
Es geht keineswegs darum, dass Sie für alle Zeiten auf die Dinge verzichten, die Sie so gerne mögen, sondern, dass Sie die Einflüsse Ihrer Ernährung auf Ihr Befinden selbst einschätzen lernen.
Genau das wird das beste Argument für Sie sein, nämlich dass sie Ihre Gesundung selbst in die Hand nehmen können, indem Sie auf das eine oder andere verzichten, was sie selbst nicht verträglich gefunden haben.
Und was sind schon 3 Wochen im Vergleich zu monate- und jahrelangem Leiden.

Nicht nur „was“, sondern auch „wie“ man isst
Weiter oben ist beschrieben worden, dass viele Unverträglichkeiten sekundär durch Fehlbesiedelung des Darmes  und durch fehlerhafte Verdauung entstehen.
Beides wird durch falsche, d.h. für Sie persönlich nicht verträgliche Ernährungsgewohnheiten gefördert:
Zu viel rohe Kost, Rohkost zu spät am Abend, zu viel Alkohol und Anderes mehr bringen das sensible Gleichgewicht innerhalb des Verdauungstraktes durcheinander und führen zu Reizungen der Darmschleimhaut mit in der Folge mangelhafter Enzymproduktion und Verdauung. Auch vermehrte Blähungen und zu harte oder zu weiche, klebrige Stuhlkonsistenz sind Zeichen von Unverträglichkeiten. Respektieren Sie diese als solche und ändern Sie Ihre Eßgewohnheiten mit Hilfe Ihres Therapeuten dementsprechend.

Es gibt nicht die gesunde Kost für alle sondern nur individuell gesunde und richtige.
Folgen Sie keinem Rohkost- oder Schonkost- oder Trennkost- usw. „-Papst“ sondern Ihrem Körper, der Ihnen die Zeichen gibt, was er verträgt und was nicht.
Wir helfen Ihnen dabei!

Was ist sonst noch zu tun?

Diagnostik der Einflüsse von Schwermetallbelastungen, Dysbiosen des Darmes.
Therapeutisch sind bei Allergien und Unverträglichkeiten relevant: Elimination der Schwermetalle, Darmsanierung, Ernährungsumstellung, Akupunktur, Orthomolekulare Therapie, Homoöpathie, NLP bei psychosomatischer Ursache.
Das Grundprinzip ist die Reduktion der immunologischen Gesamtbelastung dort, wo es in der Hand des Patienten liegt (Nahrungsmittel, etc., siehe oben), denn dann besteht die Möglichkeit, dass die unvermeidlichen Faktoren wie Blütenpollen, Hausstaub etc. toleriert werden.